Vereine gründen eine Handball JSG um die vorhandene Angebote für Kinder und Jugendliche zu ergänzen.
Die Entwicklungen im (Handball-) Sport sind flächendeckend zu erkennen. Immer mehr Vereine schließen sich zu Spielgemeinschaften zusammen um die großen Herausforderungen bewältigen zu können. Weniger Engagierte und andere Angebote/Interessen sind nur zwei davon.
Die Handball Abteilungen der TSG Haßloch, des TSV Iggelheim, des SV05 Meckenheim und der TSG Neustadt machen nun also „Nägel mit Köpfen“. Um etwas mehr darüber zu erfahren haben wir zu einem Treffen eingeladen und den Verantwortlichen der (Stamm-) Vereine einige Fragen gestellt.
Wann reifte die Überlegung zu diesem Zusammenschluss, gab es einen „auslösenden
Moment“ ?
„Der Gedanke eine JSG zu gründen, mit oben genannten Vereinen bestand schon länger. Bereits bei einem ersten Gespräch mit den Verantwortlichen kristallisierte sich eine gemeinsame, einheitliche Philosophie heraus. Den Kindern und Jugendlichen in der Region weiterhin eine sportliche Heimat zu bieten. Die Möglichkeit zu geben mit Spaß und Freude ihren Handballsport in einem qualifizierten Rahmen ausüben zu können.“ sagt Peter Henkes von der TSG Haßloch
Zustimmendes Nicken in der Runde. Axel Vierling von der TSG Neustadt ergänzt: „ja, schon in den letzten Jahren gab es zwischen der Jugendleitung der TSG Haßloch und der TSG Neustadt immer mal wieder Überlegungen wie man die Kinder für den Handball begeistern und den Jugendhandball wieder aufbauen kann. Nach den Grundschulaktionstagen im Winter, kamen kurz darauf die ersten Gespräche mit Iggelheim und Meckenheim auf. Direkt beim ersten Treffen wurde klar, dass eine sehr ähnliche
Philosophie vorhanden ist.“
Und Christian Hemmer vom SV05 Meckenheim fügt hinzu: „Durch die langjährige Zusammenarbeit mit dem TSV Iggelheim, wurde schnell deutlich, dass wir mit manchen Problemen nicht alleine sind und als dann zum Ende des Jahres 2022 die TSG Haßloch und die TSG Neustadt auf uns zugekommen sind, wurde aus einer Idee ein Plan“
Was ist aus Eurer Sicht das Minimal-Ziel für diesen Zusammenschluss ?
Arnd Groth vom SV05: „Sowohl das Minimal- als auch das Maximalziel in meinen Augen ist weder ein bestimmter Tabellenplatz noch das Erreichen einer höheren Spielklasse, sondern der Spaß und die Lust, gemeinsam in einer zahlenmäßig annehmbaren Mannschaftsstärke Handball spielen zu können“.
„Unser gemeinsames Ziel ist, und dies haben wir einstimmig auch so beschlossen, allen Kindern den Handballsport zu ermöglichen, egal welchen Leistungsstand sie haben. Alle Kinder sollen sich bei uns wohlfühlen und einfach mit Freunden Handball spielen, ohne einen Leistungsdruck“. „Dass jedes Kind in den jeweiligen Ortschaften die Möglichkeit hat Handball zu spielen wenn es Spaß daran hat. Wenn man viele Kinder in den jüngeren Altersgruppen hat, kann man auch den älteren Jahrgängen Angebote bereitstellen.“ sagen Christian Baßler vom TSV Iggelheim und Axel Vierling von der TSG Neustadt.
Was erwartet/erhofft Ihr euch von diesem Zusammenschluss für die Zukunft ?
Christian Hemmer vom SV05: „Dass es uns dauerhaft gelingt für alle Altersklassen, bei Mädchen und Jungen, ein Team zur Verfügung zu stellen. Derzeit schaffen wir das nur im männlichen Bereich. Ein weiteres Ziel ist, dass wir auch bei den Mädchen in einigen Jahren alle Altersklassen besetzt haben. Außerdem wollen wir den Kindern dann auch eine Perspektive über die Jugend hinaus bieten und die Möglichkeit geben, sich im aktiven Bereich nach ihren persönlichen Anforderungen und Möglichkeiten entfalten zu können.“
Christian Baßler vom TSV Iggelheim: „Für uns ist diese Gemeinschaft ein Projekt für die Zukunft. Durch diesen Zusammenschluss können wir fast jedem Kind ermöglichen, mit allen unterschiedlichen Spielstärken, in einer Mannschaft zu spielen. Wir werden in der ersten Saison mit 12 Jugendmannschaften im männlichen und weiblichen Bereich an den Start gehen. Natürlich werden wir eine Zeit brauchen bis sich alles gefunden und eingespielt hat, aber wir gehen mit großen Hoffnungen in dieses Projekt.“
„Das Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen soll immer im Focus stehen. Nur umsetzbare Ziele setzen und Bodenständig bleiben. Wir wollen eine JSG-Familie werden. Das „Miteinander“ zu fördern, auch mal „Verantwortung“ zu übernehmen, sich nach den langen Coronajahren angemessen sportlich zu bewegen und mit seiner Freizeit etwas Sinnvolles anfangen, sich also auch sozial einbringen zu können.“ fassen es Peter Henkes von der TSG Hassloch und Arnd Groth vom SV05 Meckenheim kurz zusammen.
Wie sieht es im aktiven Bereich der Vereine aus ?
„Hierzu soll langfristig dann auch im Aktiven Bereich die derzeitige Spielgemeinschaft zwischen Iggelheim und Meckenheim, mit Haßloch und Neustadt erweitert werden, um langfristig so viele Sportler wie möglich zu behalten.“ „Schon bei den ersten Gesprächen war ersichtlich, dass es auch bei den aktiven Mannschaften ähnliche Probleme gab. Gerade Haßloch und Iggelheim standen vor Veränderungen. In der kommenden Saison starten wir mit einer SG Iggelheim-Meckenheim im Herrenbereich. Hier haben wir drei Herrenmannschaften gemeldet, in denen auch zahlreiche Haßlocher auflaufen werden. Und wir werden das Ziel einer kompletten Spielgemeinschaft weiter verfolgen und vorantreiben.“
sagen Christian Hemmer vom SV05 Meckenheim und Christian Baßler vom TSV Iggelheim
Spannende Zeiten mit großen Herausforderungen also. Wir werden die Vereine weiter begleiten und immer mal wieder über die Entwicklungen berichten.
Viel Erfolg und vielen Dank für eure Zeit und dieses Interview !